Archive for the ‘Uncategorized’ Category

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Bestseller-Autor Anthony Williams beim WP Summit zu Macrowikinomics

Juli 14, 2011

Freilich nicht neu, trotzdem in der wirtschaflichen Realität noch zu wenig nachhaltig umgesetzt sind die gesellschaftlichen/sozialen Phänomene, die Massenkollaboration nach dem Beispiel von Wikipedia oder Open Source Projekten wie Linux bringen. Linux steht laut Williams bereits hinter 80% der Webservices, und hätten die Leistungen der Beteiligten zur Programmierung von Linux „from scratch“ bezahlt werden müssen, so hätte man dafür schon auch 10 Mrd. USD hingeblättert. Fazit: unbezahlbar. Unbezahlbar ist aber auch das Phänomen, das diese „freiwillige“ Beteiligung im Unternehmenkontext umsetzt.

Williams argumentiert, dass Massenkollaboration nicht in dem Ausmass, wie es Nutzen entfalten kann, innerhalb von Organisationen finanzierbar wäre, dass aber vielmehr Kollaborationsplattformen von Spezialisten im Auftrag von Unternehmen Probleme zB in der Forschung lösen können und für die gelieferte Lösung, die aus der Zusammenarbeit von Spezialisten entsteht, bezahlt werden. Eine solche Anzahl an Spezialisten wäre in Permanenz von keinem Unternehmen finanzierbar – und in der speziellen Zusammensetzung nicht zu finden, wie sie sich auf Spezialistenplattformen zusammen finden, um ein bestimmtes Problem zu lösen.

Anthony Williams (c) Isabella Mader 2011

Ganz besonders für das Schaffen von Innovationen tun sich viele Unternehmen schwer, innerhalb der Unternehmensgrenzen ausreichend Zeit und Ideen zu mobilisieren. Gerade in diesem Umfeld empfiehlt Williams, über die Unternehmensgrenzen hinauszugehen und mit Kunden und Spezialisten auf systematische Weise in Kontakt zu treten.

Auf der anderen Seite stehen jene, die Ideen haben, aber nicht das Budget, sie umzusetzen. Ponoko ist eine Plattform, auf die solche Ideen hochgeladen werden können – und Investoren diese dort finden und unterstützen können. Dazu bedarf es jener „zeitgemäßen“ Haltung, von der Angst loszulassen, dass einem die Idee gestohlen würde. Das, mit Verlaub, kann immer passieren, sobald man damit ins Außen geht – und unter Ausschluß der Öffentlichkeit gedeihen sie bekanntlich auch nicht. Williams nennt diese Haltung „a different mental paradigm“.

Was diese Communities stabil macht ist laut Williams die „power of trust“ – generiert werden Netzwerke von Personen, denen man vertraut. Immer schon basierte der Austausch relevanter Informationen auf Vertrauensnetzwerken.  Nun sind diese nicht mehr auf jene beschränkt, die man persönlich kennt, sondern eben auch virtuell. Die Vertrauensbasis und die Netzwerke sind wie ein „virtual layer“, den wir über unsere physische Realität legen, und die für uns eine Art Wissensmanagement werden, das wir für uns auf diese Weise permanent erweitern.

Für Unternehmen bieten solche Wissensnetzwerke noch große Potenziale für die Verbesserung effizienter Zusammenarbeit und Organisation – dazu braucht es aber Menschen und deren Bereitschaft, daran mitzuarbeiten. Diese werden nicht über Anordnung und Zwang generiert, sondern über geeigneten wertschätzenden Umgang im Rahmen von Netzwerken. In einer Angstkultur von Hire & Fire werden wir solche Netzwerke nicht erfolgreich etablieren. Die gute Nachricht ist, dass diese Vorteile von weltweitem Problemlösen nur über den Katalysator von Vertrauen und Wertschätzung zu lukrieren sind.

Freilich gilt für alle jene, die sich mit den Phänomenen von Social Media und Kollaboration beschäftigen: no-na-net … schon schon … in der betrieblichen Realität suchen wir trotzdem meist vergebens. Die „wissen-wir-eh“ Kultur und die Umsetzungsrealität klaffen gerade hier ganz besonders weit auseinander.

Mehr News vom Werbeplanung.at Summmit htp://summit.werbeplanung.at folgen in Kürze …

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Refinder – Vernetzt Daten wie menschliche Gedanken

Dezember 8, 2010

Was mit einem Forschungsprojekt begann wird nun zu einem Produkt: die Softwarelösung Refinder unterstützt Menschen dabei, den Überblick im Information Overflow zu behalten. Refinder ist ein persönlicher Assistent, der versteht woran der Benutzer gerade arbeitet und Wege zu relevanten Informationen anzeigt. Der Einstieg erfolgt über die Website www.getrefinder.com. Nachdem man dort ein Benutzerkonto angelegt hat, kann man Refinder verwenden um Informationen aus verschiedenen Anwendungen zu vernetzen. Daten aus der täglichen Office-Arbeit werden nach ihrer Bedeutung analysiert und können kategorisiert und vernetzt werden. Refinder verknüpft digitale Dateien nach dem Vorbild menschlicher Gedanken: E-Mails, Kontakte, Termine, Dateien und Web-Seiten kommen an einem Ort zusammen und können wiedergefunden werden. Dabei bleiben alle Dateien wo sie sind – Refinder merkt sich nur die Assoziationen. Wenn man nun die Verknüpfungen verwendet, kann man von einem Projekte oder Termine mit einem Klick relevante Dokumente wiederfinden. Die Firma Gnowsis gibt an, dass man dadurch bis zu 30 Minuten pro Tag schneller ist, und man muss keine Suchmaschine benutzen.

Die darunterliegende Technologie stammt aus dem NEPOMUK EU Projekt und imitiert das menschliche assoziative Denken. Refinder baut auf freien Semantic Web-Standards, Methoden der künstlichen Intelligenz und eigens entwickelten Verfahren auf. Mittels Textanalyse werden die persönlichen Daten am Arbeitsplatz sowie innerhalb verwendeter Web-Applikationen analysiert und relevante E-Mails, Kontakte, Dokumente, Termine und Webseiten vorgeschlagen. Die Applikation wird als Software-as-a-Service Lösung (Mietsoftware im Internet) inklusive Plug-Ins in Office-Anwendungen angeboten.

Auf der CeBIT 2010 wurde Refinder als Testversion nur für eingeladene Nutzer vorgestellt. Ab dem 1.Dezember 2010 wird das System der breiteren Öffentlichkeit im Rahmen einer Beta-Test Phase angeboten. Ein kostenloses Benutzerkonto für die Beta-Version kann unter www.getrefinder.com angelegt werden und bietet neben dem Zugang zur Online-Plattform auch Konnektoren (Plug-Ins) für Outlook®, Internet Explorer®, Firefox® und den file browser für Windows®.

Ich habe einen der Jungunternehmer dahinter, Leo Sauermann, im Rahmen seiner Forschungsarbeit kennen gelernt und anlässlich des „Limited Beta-Starts“ von Refinder getroffen und ihn gefragt, wie man damit dem Information-Overflow Einhalt gebieten kann.

Interview mit Gründer Dr. Leo Sauermann 

Dr. Leo Sauermann

Dr. Leo Sauermann (c) Gnowsis

Isabella Mader: Herr Dr. Sauermann, wie sind Sie auf die Idee gekommen eine Softwarelösung wie Refinder zu entwickeln?

Leo Sauermann: Ich habe einfach ständig Dinge vergessen. Ich konnte mir zum Beispiel den Namen der aktuellen Freundin meines besten Freundes nicht merken. Damit es dann zu keinen unangenehmen Momenten kommt, habe ich angefangen, mir solche Sachen aufzuschreiben und versucht sie in Zusammenhang zu bringen. Ok, aber dann hab ich gemerkt, dass es keine passende Software gibt, die mich bei meinem Problem unterstützen würde. Eine Lösung, wo ich Dinge miteinander verknüpfen kann, wie im meinem Kopf. 2002 habe ich auf der TU Wien das Semantic Web kennen gelernt und dachte mir: das ist es. Ich hab dann Microsoft Outlook mit einem Wiki und dem Semantic Web zusammengemischt und gesehen – das ist richtig gut. 2003 hatte ich dann meine Diplomarbeit über den Semantic Desktop fertig. Ich hab dann geshen – ich bin nicht allein. In ganz Europa gibt es Forscher die auch daran arbeiten, etwa meinen Mitgründer Bernhard Schandl. Seit damals habe ich nicht aufgehört, das Ding ständig weiterzuentwickeln.

Isabella Mader: Sie wollten also bestehende Informationen besser vernetzen?

Leo Sauermann: Es geht uns darum, die Informationsflut, die täglich auf uns zufliesst, besser zu verwalten. Sie kennen das bestimmt auch Frau Mader: Sie erhalten täglich mehrere hundert E-Mails, haben Termine die Sie wahrnehmen, mehrere Projekte an denen Sie arbeiten, dazu unzählige Dokumente, Webseiten die man für die Arbeit braucht … und nur in Ihrem Kopf kommt alles zusammen. Wenn Sie sich dann – zum Beispiel – für einen Meeting vorbereiten, müssen Sie darüber nachdenken, was es alles dazu gibt. Vielleicht gibt es eine Agenda als Word-File oder ein To-Do, aber Sie müssen sich erinnern das es da etwas gab und wo es ist. Das ist alles mühsam und wir vergessen dabei oft auf wichtige Sachen. Dabei hätten Sie ja alle Daten irgendwo. Mit Refinder bieten wir eine Lösung, die alle digitalen Informationen des Nutzers analysiert, Verbindungen herstellt und an einem Ort gebündelt zur Verfügung stellt. Die Dinge kommen also zusammen. Hyperlinks führen zu allen relevanten Dokumenten, Webseiten, Kontakten und Emails. Man kann es sich wie ein „Navigationsgerät für Information“ vorstellen. Sie haben eine Informationslandschaft – inklusive Wissenssumpf und Informationsflut – der Refinder führt sie wie ein Navi von einem Ort weiter zu den relevanten Informationen. Somit können wir den Nutzer von diesem kognitiven Stress entlasten. Die Flut wird nicht weniger – sie wird überschaubarer.

Isabella Mader: Wer kann davon profitieren? Ich meine – wer ist die genaue Zielgruppe und der typische Anwender von Refinder?

Leo Sauermann: Als Jungunternehmen adressieren wir zuerst Verantwortungs- und Entscheidungsträger in kleinen Unternehmen, später Enterprise-Kunden. Am Ende bringt es aber jedem Wissensarbeiter was, der E-Mails und Dateien hat. Bei Führungskräften und Projektmanagern die täglich mit unterschiedlichen Projekten konfrontiert sind, herrscht momentan der größte Leidensdruck. Dieser Personenkreis verwaltet Daten sowohl in unternehmensweiten Datenbanken als auch individuell. Das „Öffnen einer Sache“ dauert zum Beispiel zwischen 20 und 60 Sekunden und es passiert etwa 100 mal pro Tag. Schnelles Wiederfinden ist somit ein bedeutender Zeitfaktor. Daher betrachten wir diese Gruppe – inklusive Assistenten – als primären Markt. Wir bekommen aber auch viele Anfragen von Freunden die Kreative sind, also Designer oder Forscher.

Beim Vertrieb konzentrieren wir uns am Anfang auf Klein- und Mittelbetriebe oder Freelancer. Zuerst hier bei uns in Österreich, Deutschland, Schweiz, dann Europa und später USA.

Isabella Mader: Wie genau sind jetzt Unternehmen von diesem Problem der immer höher werdenden Informationsflut betroffen? Wie hoch schätzen sie die Kosten für diese Problematik ein?

Leo Sauermann: Die Informationsflut ist enorm, und es gibt kaum Ausbildung wie man damit umgeht. Sie wissen das ja eh am besten, sie unterrichten einen Lehrgang auf der Donau-Uni Krems über das Thema. Wir haben uns selbst die Frage gestellt und sind auf eine Studie von Michael K. Bergman über „Untapped Assets“ gestossen, der hat ganz gute Zahlen gesammelt. Im EU Projekt NEPOMUK und durch Studien die wir selber in Gnowsis gemacht haben, sehen wir dass Wissensarbeiter bis zu 45 Prozent ihrer Arbeitszeit mit nicht produktiver Dokumenten- und Datenverwaltung verbringen. Sehr eindrucksvoll ist auch diese Zahl vom Michael K. Bergman: 7,5 Prozent aller Dokumente in Unternehmen sind falsch abgespeichert und werden nie wieder gefunden. In Summe geben Unternehmen 15 Prozent aller Ausgaben für das Handling von Informationen aus – das schließt auch das Schreiben von Berichten ein.

Das für mich absolut irrwitzige ist aber, dass es den verbreiteten Irrglauben gibt, dass Desktop-Suchmaschinen das Problem lösen würden. Es gibt seit ein paar Jahre sehr gute Studien die belegen dass 85% aller Menschen Desktopsuchmaschinen nicht einsetzen – weil wir als Menschen lieber Pfaden folgen und stöbern als zu suchen. Die bestehende Denkweise der Menschen wird nicht unterstützt. Das ist auch seit ein paar Jahren – etwa 2004 – bekannt, mit Refinder gehen wir das Problem jetzt an.

Isabella Mader: Interessant, und was ist der unmittelbare Nutzen von Refinder für die Einzelperson oder das Unternehmen?

Leo Sauermann: Ausgehend von den Studien schätzen wir, dass durch den Einsatz von Refinder die Zeit für die Suche und das Verwalten von Informationen um etwa 30% reduziert wird — dies bedeutet eine Zeitersparnis von etwa 30 Minuten pro Arbeitstag. Umgelegt auf den Stundensatz für einen Wissensarbeiter kann damit sparen – sagen wir 50 Euro pro Tag bei einem selbständigen Freelancer. Dem gegenüber stehen die Kosten für die Software – die Kunden die wir bisher befragt haben würden ungefähr €200 Euro pro Jahr dafür zahlen. Insgesamt rechnet es sich so für den Kunden. Viel wichtiger ist aber die Sicherheit dass ich die wichtigen Dokumente finde, die ich brauche. Und noch viel schöner ist, dass man sich endlich die Zusammenhänge aufschreiben kann. Es spart also nicht nur Zeit, sondern auch Ärger wenn ich wieder mal nichts finde.

Der Refinder zieht ja auch los und sucht relevante Informationen – da habe ich auch die Chance, dass er ein Dokument findet dass ich völlig vergessen hätte. Dadurch heben wir wieder ein wenig von dem Schatz an Information der da ist, aber sonst nicht gefunden wird.

Isabella Mader: Wie geht es weiter?

Leo Sauermann: Stetig weiter, wie bisher. Wir hatten das System bei einer Hand voll Testbenutzer seit 2006 im Einsatz, darüber habe ich auch meine Dissertation geschrieben. Die geben das nicht mehr her. Wenn man einmal angefangen hat, will man nicht mehr zurück. Das war im NEPOMUK EU Projekt und noch zu der Zeit als im am DFKI in Deutschland gearbeitet habe. Jetzt öffnen wir Refinder für 1000 weitere Test-Benutzer, wir sind schon gespannt, wie die es verwenden werden. Wir machen Interviews mit den Benutzern, da lernen wir viel über den Nutzen und was wir an der Software ändern sollten. Etwa Termine – da war ein sehr starker Bedarf zu spüren. Wir arbeiten professionell daran weiter, und so Gott will, hilft der Refinder dann bald mehr Menschen, ihre Sachen wiederzufinden.

plugin Firefox sidebar (c) Gnowsis

Screenshot vom Firefox Plugin (c) Gnowsis

Die BETA Version von Refinder wurde am am 1.Dezember 2010 im Rahmen des Vienna Semantic Web Meetups vorgestellt und nach einer Woche waren knapp 200 neue Benutzer registriert. Es gab einen weiteren Artikel über Refinder auf der Futurezone: http://www.futurezone.at/stories/1664740/

Mehr Informationen und Fotos vom Release Event sind unter http://www.gnowsis.com/about/blog/2010/12/02/release-refinder-beta zu finden.

Nachsatz: Eine Frage noch aus Neugier: Cocktail Roboter?

Leo Sauermann: Ja, wir hatten einen Bekannten gesponsert, dass er seinen Cocktail Roboter zu unserer Release-Party am 1.Dezember bringt. Der Robomoji hat dann auch, zur Freude aller und sehr eindrucksvoll, Cocktails gemischt. Ein Österreichisches Unikat.

Isabella Mader: Danke für das Gespräch.

Video, noch mit dem ursprünglichen Namen Cluug, der jetzt zu Refinder wurde:

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e-Learning: Kognition und Technologie im kooperativen Lernen

September 13, 2010

Buch Neuerscheinung
im Umfeld e-Learning, Corporate Learning, Didaktik, (Personal) Learning Environments, Blended Learning Konzepte

Kognition und Technologie im kooperativen Lernen:
Vom Wissenstransfer zur Knowledge Creation

Hanna Risku/Markus F. Peschl (Hg.)
Vienna University Press / Universität Wien V& R unipress

Kognition und Technologie im kooperativen LernenDas Buch zeigt Möglichkeiten auf, wie Lernen und Wissenstransfer in Unternehmen funktionieren können. Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen veranschaulichen, dass die typische „akademische“ Antwort, nämlich „das kommt darauf an“, zentrale Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung von Lern- und Wissenstransferumgebungen hat. Systematik, beginnend bei der Analyse des Lern-, Informations-, und/oder Wissensbedarfs, und davon ausgehend erst die Ableitung von Maßnahmen in genauer Passung mit den strategischen Unternehmenszielen und den Wissens- und Lernzielen.

Die Toolwahl, sprich also die eigentliche Technik,  ist zwar bedeutend, nimmt aber eine bescheidene Rolle ein in Relation zur Systematik der Vorgehensweise und zur Planung geeigneter Begleitmaßnahmen, z.B. zur geeigneten Einbindung der Mitarbeiter in den gesamten Entstehungsprozess. Und weil Ziele, Anforderungen, Atmosphäre, Inhalte in jeder Organisation anders sein werden, gibt es das eine Standard-Learning System nicht.

Inhaltsübersicht:

Hanna Risku/Markus Peschl
Einführung: Lernen als kooperative Wissensgenerierung

1 Grundlagen zur Frage des Wissenstransfers und der Knowledge Creation

Markus F. Peschl
Knowledge construction and knowledge creation as key factors in educational and innovation processes

Stefan Oppl
Unterstützung expliziter Articulation Work durch Externalisierung von Arbeitswissen

Ulrike Cress & Joachim Kimmerle
Wissensaustausch als motivationales Problem – Resultate eines empirischen Forschungsprogramms

Jana Rambusch & Tarja Susi
Serious Learning while Having Fun

2 Wissenstransfer und Knowledge Creation in Unternehmen

Hanna Risku, Florian Windhager, Eva Mayr & Michael Smuc
Ein Hammer für eine Schraube? Angepasste Weiterbildung in Organisationen – Eine Frage von Kultur, Kognition und Technologie

Eva Mayr
Warum „Trainings von der Stange“ nicht passen. Maßgeschneiderte Weiterbildung für Organisationen

Benedikt Lutz
Ein firmeninternes „Learning Network“: Angewandtes Wissensmanagement in einem Software-Entwicklungsbereich von Siemens

3 Wissenstransfer und Knowledge Creation im Bereich der Higher Education/Universitäten

Norm Friesen & Theo Hug
Investigating Web 2.0 in Education: A Discursive Paradigm for Research

Renate Motschnig-Pitrik
Developing Communication and Cooperation Based on Person Centered Technology Enhanced Learning

Margit Pohl
Distributed Cognition als Rahmen für Interpretation und Analyse von E-Learning

Josef Herget & Isabella Mader
Personal Learning Environments in der Lehre: Synergie von Kollaboration und Wissensmanagement

Ein Beispiel aus dem Inhalt (S. 191 f.):

Josef Herget & Isabella Mader
Personal Learning Environments in der Lehre: Synergie von Kollaboration und Wissensmanagement

Lernen und Wissenstransfer sind einerseits sinnvoll entlang der Geschäftsprozesse zu organisieren, sodass zu jedem Prozess-Schritt Lern- oder Wissenseinheiten abrufbar sind (sei es nun in Form von Vorlagen, Handbüchern, Videos, Anleitungen, Podcasts …) – und nicht in einer „Parllelwelt“ eines e-Learning Systems mühsam nach Inhalten gesucht werden muss, die anders aufgebaut und organisiert sind als die Geschäftsprozesse.  Andererseits ist das Lernen selbst ist im Artikel Personal Learning Environments (S. 191 f.) ebenfalls analog des Prozessmanagements gegliedert. Wie jedes Unternehmen bzw. jede Organisation auch Kernprozesse der eigenen Tätigkeit hat (das Kerngeschäft), hat es auch zusätzlich Management Prozesse und Unterstützungsprozesse vorzusehen. Idealtypisch nehmen im Unternehmen die Management- und die Supportprozesse jeweils 10% der Ressourcen/Zeit in Anspruch, die Kernprozesse 80%. Das wird jedoch von wenigen Organisationen erreicht.

Bei der Organisation von Lernen und Wissenstransfer im Unternehmen bzw. in Bildungseinrichtungen bietet sich das Prozessmodell ebenfalls an, um zu einer systematischen Vorgehensweise zu kommen.

(c) Herget/Mader

Zuerst stehen die Lernmanagement Prozesse: Es sind Lernziele zu setzen (was, wie viel, bis wann), Strategien über die Art des Lernens aufzustellen, ein Lernportfolio zu bilden, die Lernergebnisse sind abzubilden und schließlich sollte eine Lernzielkontrolle stattfinden.

Die Kernprozesse des Lernens oder Wissenstransfers sind der eigentliche Wissenserwerb, die Wissenstransformation, Praxisprojekte und Reflexion des Gelernten. Wissenserwerb funktioniert nach den aktuellen Erkenntnissen der Bildungspsychologie gemäß dem Konstruktivismus, d.h.  Wissen wird erst in der Person durch eigene Erfahrung und Anwendung „konstruiert“ – es entsteht also nicht durch Lesen und ins Kurzzeitgedächtnis auswendig lernen, sondern durch Anwendung der gelernten Inhalte auf eine konkrete Praxissituation. Deshalb sind die erwähnten Praxisprojekte zentraler Teil der Kernprozesse des Wissenserwerbs.

Unter Unterstützungs- bzw. Supportprozessen des Lernens werden schließlich geeignete Wissensorganisation, Kommunikation (z.B. mit Kollegen, Peers, Lehrenden), Kollaboration (also gemeinsame Dokumentenerstellung und -optimierung) sowie Recherchekompetenz verstanden.

(c) Herget/Mader

Diesen Prozessen und einzelnen Funktionen werden im Beitrag passende, zumeist Web 2.0 Tools zugeordnet, die diese Funktionen unterstützen. Das Lernen findet dabei zum einen in formellen Strukturen, zum größeren Teil informell (z.B. über Kollaborationsfunktionen und die Interaktion mit Peers und Tutoren) statt.

Praxisanwendung
Der Beitrag beschreibt den Einsatz des Lernprozess-Modells in der universitären Lehre in 12 Master-Lehrgängen an der Donau-Universität Krems. Berichtet werden die ersten beiden Jahre des Einsatzes. Das Modell geht derzeit ins erfolgreiche dritte Jahr seiner Praxisanwendung.

Im Rahmen der Blockvorlesung (5 Tage) „Learning Environment Systems“ werden 5 Tools ausgerollt und trainiert, mit denen die beschriebenen Funktionen und die nachfolgend beschriebene Kompetenzbildung erreicht werden sollen. Es handelt sich dabei ausschließlich um state of the art Open Source Software – und absichtlich nicht um ein integriertes Single sign-on System, damit die TeilnehmerInnen die am Markt befindlichen, führenden Open Source Produkte einzeln kennen lernen, weil sie sie in der Praxis unter Umständen einzeln einzusetzen haben – nicht für alle organisatorischen Umgebungen eignen sich mächtige integrierte Plattformen. Für viele Einsatzbereiche wären diese überdimensioniert – deshalb sollen Einzelprodukte verwendet und Erfahrung damit gesammelt werden – auch weil die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass sie verwendet werden, wenn man (frau) sie schon einmal kennt.

Die Wahl fiel deshalb auf

  • Mahara (e-Portfolio Software, die aus einmal eingegebenen Stamm- und Biografiedaten immer wieder anders zusammen gesetzte Portfolios, Lebensläufe und Selbstpräsentationen erstellen läßt)
  • Moodle (Lernplattform)
  • Mediawiki (Wiki Software der Wikipedia)
  • WordPress Blog (ein Beispiel zum Nachlesen: https://wimblogger.wordpress.com)
  • Delicious Social Bookmarking

An sich ist das gleichzeitige Ausrollen von 5 Softwareprodukten ein intensiver Vorgang, der üblicherweise an der Belastungsgrenze von Nutzern liegt. Hier gelang es, durch eine nachfolgende Projektarbeit zur Planung einer Lernumgebung für sich selbst und für das eigene berufliche Umfeld, die TeilnehmerInnen zu motivieren, sogar weitere Tools, die sie bereits verwendeten oder neu hinzufügten, systematisch in ein Personal Learning Environment bzw. Corporate Learning Environment zu integrieren. Die Gesamtanzahl der Tools, die von den Studierenden in allen Projekten systematisch eingeplant und eingesetzt wurden, lag im ersten Jahr bei 26, im zweiten Jahrgang bereits bei 52 unterschiedlichen Softwareprodukten. Fast alle der geplanten Praxisprojekte von Corporate Learning Environments wurden tatsächlich durchgeführt, darunter einige sehr umfangreiche Anwendungen. Die folgenden beiden Abbildungen illustrieren ohne lange Worte das „Toolwachstum“, das die Studierenden selbst gestaltet haben. Die fünf ausgerollten Tools verwenden alle Studierenden gemeinsam, alle weiteren Tools sind freiwillig von den Studierenden ergänzt und begründet worden.

(c) Herget/Mader

(c) Herget/Mader

Kompetenzbildung

Gleichzeitig werden die einzelnen Funktionen auch einem übergeordneten Kompetenzmodell zugeordnet, um sicherzustellen, dass das für erfolgreiche Berufstätigkeit nötige Set an Kompetenzen ausgebildet wird.

(c) Herget/Mader

In Erweiterung des Kompetenzmodells von Hülshoff wird das Trainieren von

  • Fachkompetenz (im beruflichen Hauptfach, z.B. Kommunikationsmanagement)
  • Methodenkompetenz (die Methoden des Hauptfaches, z.B. Methoden empirischer Sozialforschung)
  • Sozialkompetenz – Kooperation, Führung, Teamfähigkeit, …
  • Persönlichkeitskompetenz – persönliche Weiterentwicklung und z.B. Kritikfähigkeit
  • Informations- und Medienkompetenz – Umgang mit neuen Medien, Recherchekompetenz etc.

Zusammengefasst sieht das Strukturmodell dieses integrierten Konzepts so aus (Abbildung nicht im Buch enthalten, (c) Herget/Mader):

(c) Herget/Mader

Fazit für Corporate Learning oder Wissenstransfer-Projekte

Organisieren Sie e-Learning, Wissenstransfer, Wissensmanagement, Schulungsinhalte … entlang ihrer Prozesse, nicht als alleinstehende Parallelwelt. Die nachfolgende Abbildung illustriert auch den Medienwechsel, der empfohlen ist: nicht alle MitarbeiterInnen nehmen auf die gleiche Art und Weise Information auf. Mancher wird besser aus einem Kurzvideo lernen (nicht über 5 Minuten – brechen Sie auf kleine, schnell konsumierbare Einheiten herunter!), andere lieber ein pdf-Handbuch aufrufen, wieder andere sehen sich lieber den Visio-Chart an, auf dem der Prozessablauf visualisiert ist.

(c) Herget/Mader

Gesamtbewertung:
Must-read für alle, die e-Learning oder Wissenstransfersysteme einsetzen (wollen).

lg

Wimblogger
Isabella Mader
www.imac.de

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Dakota Management

Mai 28, 2010

Für alle, die es – obwohl sehr verbreitet – noch nicht kennen:

Das Dakota Management Prinzip.

Hier die Aufstellung der wichtigsten Initiativen anhand eines konkreten Beispiels.

Ausgangssituation: Das Pferd ist tot.

Maßnahmen:

  • Wir besorgen uns eine stärkere Peitsche.
  • Wir sagen: „So haben wir das Pferd schon immer geritten”.
  • Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
  • Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
  • Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
  • Wir bilden eine Task-Force, um das Pferd wiederzubeleben.
  • Wir kaufen Leute von außerhalb ein, die angeblich tote Pferde reiten können.
  • Wir schieben eine Trainingseinheit ein um besser reiten zu können.
  • Wir stellen Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
  • Wir ändern die Kriterien, die besagen, dass ein Pferd tot ist.
  • Wir schirren mehrere tote Pferde gemeinsam an, damit wir schneller werden.
  • Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, das wir es nicht mehr reiten können.
  • ”Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es bessere oder billigere Pferde gibt.
  • Wir erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist als andere Pferde.
  • Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung von toten Pferden zu finden.
  • Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
  • Wir vergrößern den Verantwortungsbereich für tote Pferde.
  • Wir entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde.
  • Wir erstellen eine Präsentation in der wir aufzeigen, was das Pferd könnte, wenn es noch leben würde.
  • Wir strukturieren um, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.

Thanks especially to estherjane13 on flickr for sharing this hilarious photo under a cc licence!

😉

LG

Wimblogger
Isabella Mader

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Neuer Look für unseren Blog – here is how to do it

Januar 6, 2009

Den netten Standard Header für einen neuen Blog haben wir nun lange genug gehabt. Zeit für Veränderung.

WordPress bietet bereits vordefinierte Themen, aus denen man wählen kann – obwohl eine freie Gestaltung (wer’s kann) natürlich auch möglich ist. Die Themen finden sich hier: https://wimblogger.wordpress.com/wp-admin/themes.php – oder über das eigene WordPress Dashboard links unter Appearances/Themes. Weitere Widgets (Funktionen in der Seitenleiste rechts) lassen sich mit Appearances/Widgets einblenden.

Viel Spaß beim Durchsurfen der Themes, wirklich nette Entwürfe darunter. Bei einem bestehenden Blog muss das Layout nur angeklickt werden, worauf eine Vorschau des eigenen Blogs im neuen Layout gezeigt wird. Dann noch (rechts oben) auf „activate“ klicken – und das Design wird automatisch übernommen. Fertig.

Dieser hier heisst: Neat! und wurde von Topi Peltonen erstellt. Vorteil: er hat einen customizable Header – deshalb kommt hier ein Ausschnitt aus einem Foto rein, das ich von der Donau-Universität gemacht habe. Das Original hat einen sehr interessanten Header und sieht als Entwurf so aus:

 

Neat! Original Header

Neat! Original Header

Freue mich über Kommentare – auch wenn sie heissen: vorher war’s schöner – oder: bitte anderes Foto … 😉

Happy day

Wimblogger

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Elektronische Organisation

Januar 6, 2009

 

Einer Frage eines Ihrer Kollegen folgend poste ich gerne einen Link zu einem Terminplanungstool, das Ihnen als Studierende an der Donau-Universität zur Verfügung steht: 

 

Novell Groupwise WebAccess Screenshot

Novell Groupwise WebAccess Screenshot

Screenshot Kalender

Screenshot Kalender

Mit Karteireitersystematik wählen Sie zwischen dem E-Mail und dem Kalender.

Das Login ist dasjenige, das Sie auch für moodle, das DUK Airnet etc verwenden.

Damit haben Sie einen Novell WebAccess E-Mail Client und einen Kalender (zweiter Karteitab links oben), mit dem Sie Ihre Termine und Deadlines verwalten können. Die Bedienung ist im wesentlichen selbsterklärend.

Ähnliche Funktionen finden Sie bei Bedarf z.B. auch in Microsoft Outlook, bei denen Sie Aufgaben bzw. Kalendereinträge auch mit der Erinnerungsfunktion versehen können (wie lange vor dem Termin Sie daran erinnert werden) bzw. lassen sich einzelne Nachrichten mit einem „Flag“ versehen (Funktion „Nachverfolgung“, ein rotes Fähnchen, das Sie mit Extras/Anpassen/Aktionen in die Menüleiste einfügen können). Das Nachverfolgen ist auch eine Erinnerungsfunktion, mit der Sie sich selbst Emails „wieder vorlegen“ können – eine weitere Form der Terminkontrolle, um einzelne Deadlines nicht zu übersehen.

Als Gruppe können Sie ebenfalls auf Google Kalender http://calendar.google.com Termine mit anderen teilen und ebenfalls Erinnerungsfunktionen und andere praktische Tools nutzen.

LG

Wimblogger

https://webportal.donau-uni.ac.at/gw/webacc